Austausch mit Ortsvorsteherin und Eltern zur Zukundt der Grundschule

Mitglieder der CDU Gemeinderatsfraktion und des CDU Stadtverbandes folgten der Einladung in die Auricher Grundschule um sich mit betroffenen Eltern und der Ortsvorsteherin Frau Eberle auszutauschen.

Auf dem Blld zu sehen sind (von links nach rechts):
Annkatrin Gittinger (CDU), Stefan Leibfried (CDU), Harald Hirth (CDU), Erich Hangstörfer (CDU), Nadine Diez (Mama aus Aurich), Helga Eberle (Ortsvorsteherin Aurich) und Bastian Nagel (CDU)

Nachdem im Haushaltsentwurf der Stadt Vaihingen kein Budget für die Auricher Grundschule eingeplant ist, herrscht große Sorge, dass die Grundschule dauerhaft geschlossen werden soll. Die Eltern und Ortsvorsteherin Eberle sind in großer Sorge, denn die Schließung würde die Infrastruktur des Teilorts massiv schwächen, dies machen alle Beteiligten im Gespräch mit Stadtverband und Fraktion ganz klar.
Konkret geht es darum, dass die Verwaltung die Kosten einer Sanierung mit 1,5 Millionen Euro angibt, doch wie sich dieses riesige Summe zusammensetzt, ist weder den Eltern, noch Eberle bekannt. Auf Nachfrage beim Oberbürgermeister würde keine konkrete Auflistung der Summe genannt.
Dies sorgt für Irritationen bei den Stadträten Erich Hangstörfer und Stefan Leibfried, sowie allen anderen Teilnehmern des Gesprächs, unter anderem auch bei Bastian Nagel vom Stadtverband der CDU. Nagel, wohnhaft in Aurich, ist selbst Vater einer kleinen Tochter und sieht die drohende Schließung kritisch. „Meine Frau und ich möchten unsere Tochter in unserem Heimatort in die Grundschule schicken. Eine Dorfschule bietet viele Vorteile und entlastet berufstätige Eltern, da die Kinder entweder direkt zu Fuß hingehen können oder wir Eltern nur einen kurzen Anfahrtsweg haben. Sollten kleine Schulen geschlossen werden, so sammeln sich noch viel mehr Elterntaxis vor den Grundschulen, in die unsere Kinder dann ausweichen müssen“, so Nagel.
Auf Nachfrage zum Busverkehr konnte Friedemann Budday, der an diesem Tag die Eltern der Auricher Grundschule vertrat, mitteilen, dass es praktisch wohl kaum umsetzbar sei, dass die Kinder mit dem Bus in die Grundschule nach Enzweihingen fahren.
Die Kinder müssten mit der Buslinie 592 nach Vaihingen und dort umsteigen und weiter nach Enzweihingen fahren. Dieser Bus ist jedoch bereits heute viel zu voll, wenn er in Aurich eintrifft. Wie sollen die Kinder dann überhaupt pünktlich zur Schule kommen?
Für den Busverkehr ist auch gar nicht die Stadt Vaihingen zuständig, sondern der Landkreis. Bis eine neue Linie genehmigt werden könnte, wird viel Zeit vergehen und selbst, wenn diese genehmigt werden sollte: Die Busunternehmen leiden unter dem Fachkräftemangel. Was bringt es, wenn es eine neue Buslinie gibt und keinen Fahrer?
Im Jahre 2008/09 war die Schule für 250.000 € saniert worden, einige Jahre später wurde auch der Schulhof neu gestaltet: es gibt keine Risse in der Fassade, keine feuchten Flecken, kein Schimmel, alle Kabel sind dreiadrig gelegt, alle Fenster sind dreifach verglast und die Elektrik ist teilsaniert. Auch das Dach der Schule ist in gutem Zustand: die Ziegel sind in hervorragendem Zustand, Zwischenbarren-Dämmung und Dampfsperre sind vorhanden.
Zur Thematik des Brandschutzes stehen die Eltern in engem Austausch mit der Feuerwehr. Mögliche Investitionen sind unter anderem der Einbau von FI-Schaltern, eine Brandmeldeanlage und eine Aussentreppenhaus.
Dies alles sind jedoch keine 1,5 Millionen Euro, hier sind sich alle einig.

Einen Erhalt der Schule sieht Annkatrin Gittinger vom Stadtverband der CDU als essentiell an: „Die Grundschule ist das einzige öffentliche Gebäude in Aurich. Die Lebensqualität in den kleinen Orten im ländlichen Raum kann nicht ausschließlich unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Eine Kommune hat Daseinsfürsorge zu leisten - auch und vor allem für die kleinsten Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.“
Ob sich eine Schließung überhaupt betriebswirtschaftlich rechnet, darf jedoch im Hinblick auf die Kosten des Busverkehrs bezweifelt werden.
Hinzu kommt: Es gibt Eltern von Grundschulkindern, die arbeiten und sie sind darauf angewiesen, dass die eigenen Kinder selbstständig zur Schule und wieder nach Hause gehen können. Die Fahrt in eine weiter entfernte Grundschule geht von der Arbeitszeit ab. Diese Arbeitszeitverkürzung trifft dann oftmals Frauen. „In Anbetracht der Tatsache, dass von der Einkommenssteuer - die auch von Frauen erbracht wird - die Stadt profitiert, macht es betriebswirtschaftlich keinen Sinn, eine gut funktionierende Grundschule zu schließen“, so Gittinger.
Es sei auch eine soziale Frage, denn Eltern ohne Auto oder Eltern, die Schicht arbeiten oder weitere, noch kleinere Kinder haben, hätten kaum die Möglichkeit, ihre Kinder mit dem Auto in die Schule in einen anderen Teilort zu fahren und dies ist eben die Voraussetzung, wenn der Busverkehr bereits massiv überlastet ist, so Hangstörfer und Gittinger.
Es herrscht auch die berechtigte Sorge, dass es im Falle einer Schließung eben nicht bei der Auricher Grundschule bleibt und die kleineren Teilorte infrastrukturell ausbluten.
Eine Überarbeitung des Haushalts ist geboten und ein Offenlegung des Zustandekommens der von der Verwaltung genannten Summe von 1,5 Millionen Euro muss die Basis für die weitere Debatte sein, sind sich Stadtverband und Fraktion einig.

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